Liebe DJKlerinnen und DJKler, liebe Freunde der DJK

Die Tage werden kürzer und das Wetter ist zur Zeit eher trüb.

Aber wirklich dunkel ist es eigentlich nie in unseren Städten und Dörfern. Überall wird schon die Weihnachtsbeleuchtung aufgehängt.

Muss man da nicht auch selbst strahlen, funktionieren, eine „Leuchte“ sein? Doch wir kennen dunkle Zeiten, in denen wir überfordert sind, in denen Beziehungen schwer fallen: Zeiten der Krise, des Streits, der Trauer. An solchen Tagen ist die Sehnsucht groß: nach Geborgenheit und nach Frieden. Die Bibel nimmt ernst, dass es auch in unserem Leben Zeiten der Dunkelheit gibt. Sie lädt uns ein, gemeinsam das Dunkel auszuhalten. Ich muss nicht immer strahlen. Ich kann auch zugeben, dass es manchmal finster ist in meinem Leben.

Das Dunkel in unserem Leben anzusprechen, nicht in einem Katastrophenszenario, sondern mit dem Blick auf unsere Sehnsucht und unsere Hoffnung hin: Das ist die Botschaft der Texte des Advents.

„Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht“ (Jes 9).

Gerade in dieser Pandemie werde ich aufmerksam auf andere, denen es nicht so gut geht. Gemeinsam halten wir Zeiten der Dunkelheit durch: in unserem persönlichen Leben, in unseren Familien, in unserem Freundeskreis, im Verein, in unserer Kirche und in unserem Land. Und wir teilen die Sehnsucht, die Hoffnung und unseren Traum von einer besseren Welt. Im Dunkeln kann ich auch die Sterne sehen. Ich bin im Dunkeln nicht allein gelassen: Ein Hoffnungslicht durchbricht die Finsternis. Ich traue Gott zu, dass er auch mein Dunkel erhellt.

Der Adventkranz mit seinen vier Kerzen ist ein Zeichen dafür.

Vielleicht kann ich in diesem Advent manchmal bewusst für einige Momente meine Dunkelheit erleben, meine Sehnsucht spüren und dann eine Kerze anzünden. In der Vorfreude darauf, dass Gott mir Licht und Leben in Fülle schenken will. Das ist die Botschaft des  Advents.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen eine gesegnete Adventszeit.

Ihr Präses Heinz Christ