Liebe DJKlerinnen, liebe DJKler, liebe Freunde der DJK,
„Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt.“
Die Nachricht ist wahrlich nicht neu, die Botschaft altbekannt. Wir leisten uns die lyrischsten, farbenfreudigsten und wohltönendsten Geburtsanzeigen für das Kind. Lohnt sich der Aufwand für ein Kind, das nach den Weihnachtsfeiern für die meisten Menschen nie erwachsen wird und bald irgendwo im Winternebel verschwindet?
Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Bereits eine Woche später, zu Silvester, setzen wir mit viel Getöse wieder unsere eigenen Zeitzeichen an den Himmel unserer Nächte.
Und doch treibt uns diese Nacht mit ihrer Botschaft in eine feierliche Stille. In ihr suchen wir, je weiter wir davon entfernt leben, umso mehr ein Stück Heimat bei einem heimatlosen Kind. Wir begegnen uns rücksichtsvoll, beschenken uns mit Freude und schicken, wie sonst selten, leise Gebete ins Schweigen.
Gott kommt uns in dieser Nacht mit einem ungewohnten Licht, in unsere Nächte, in denen sonst unsere Tagträume ins Nachtschwarze zerfließen und an deren Ende in der Morgendämmerung wir keine Sonne erwarten, nur bleigraue Wolken. Doch aus solchen Wolken regnet die Verheißung: "Über dem Volk, das im Dunkel wandelt, erscheint ein großes Licht."
Gott ist angekommen in jener Nacht! Mitten unter uns! Aber noch immer auf Herbergssuche! Wer ihm Platz machen will, braucht einen längeren Atem als für die Liturgie einer Nacht. Aber die ist immerhin ein Anfang …
So wünschen ich Euch und Ihnen zum Weihnachtsfest tiefes Vertrauen in den menschgewordenen Gottessohn. Er stärke und begleite Euch und Sie in allem und sei uns Orientierung für unsere Begegnungen, unsere Entscheidungen und unser Tun im neuen Jahr.
Euer Präses Heinz Christ